In der Gemeinde Crouy-Saint-Pierre (Departement Somme) erfasste Robert Agache mit Luftaufnahmen eindrucksvolle Siedlungsreste. Die Siedlungsreste waren durch zu tiefes Pflügen und Materialabbauarbeiten bedroht, deswegen führten die Direction régionales des Antiquités historiques und die Université de Picardie d’Amiens auf dem Areal archäologische Ermittlungen durch. Um den Umfang dieser ländlichen Siedlung am Rand der Alluvialebene der Somme zu ermessen, wurden vom CIRAS und dem GAEA zunächst Feldbegehungen durchgeführt, denen eine Sondierungsgrabung und anschließend eine Rettungsgrabung folgten. Bei diesen ersten Grabungen wurden mehrere endneolithische Strukturen freigelegt, zudem wurde die Existenz einer großen gallo-römischen villa mit zwei Siedlungsphasen zwischen dem Ende des 1. Jahrhunderts und den ersten Jahren des 4. Jahrhunderts nachgewiesen. Die erste Phase scheint auf die tiberische Zeit begrenzt zu sein, doch ab der frühen Kaiserzeit intensiviert sich die Siedlungsaktivität. Dem Plan und dem Mobiliar nach zu urteilen, könnte die große villa einer wohlhabenden Familie gehört haben. Der von einer einfachen oder doppelten Umfassungsmauer umgebene Gebäudekomplex beinhaltet Gruben, Speicher und Keller, bei dem es sich um Wirtschaftsgebäude handeln dürfte. Probleme der Erhaltung der Strukturen und die Einstellung der Grabungsarbeiten haben die vollständige Erfassung der nötigen Dokumentation und das detaillierte Verständnis dieses Siedlungskomplexes verhindert. Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).