In der weiten Alluvialebene am Zusammenfluss von Oise und Aisne wurden an der mesolithischen Lagerstätte Choisy-au-Bac „Les Muids“ zwei Fundkonzentrationen ausgegraben. Die Untersuchung war zunächst durch ihre recht ungünstigen Erhaltungsbedingungen gekennzeichnet mit einer wenig ausgeprägten Stratigraphie und der Gefahr einer Vermischung der Klingenindustrien. Eine dieser beiden Fundkonzentrationen scheint jedoch weniger von diesen Problemen betroffen zu sein und eignet sich für eine typologisch-technologische Studie. Die Abschlagbedingungen lassen auf eine Produktion von klingenförmigen Grundformen schließen, die dann in Pfeilspitzen umgearbeitet wurden. Letztere sind schwach vertreten und setzen sich aus Spitzen mit Basisretusche und Segmenten zusammen. Diese Vergesellschaftung von Mikrolithen erinnert an die anderer chronologisch gut zwischen 9100 BP und 8700 BP eingeordneter Fundstätten der Picardie. Einige Indizien und Steine mit Erhitzungsspuren weisen auf einen wahrscheinlich kurzen Halt, bei dem das Jagdgerät instandgesetzt und unterschiedliche häusliche Tätigkeiten gepflegt wurden. Die Präsenz eines weiteren, schlechter erhaltenen Sektors, der das gleiche mikrolithische Spektrum aufweist, wirft zudem die Frage auf, in welcher Beziehung diese beiden Fundkonzentrationen zu einander gestanden hatten.

Traduction : Isa ODENHARDT-DONVEZ (donvezservit@wanadoo.fr)