In den letzten zehn Jahren kommt der Detektion von paläolithischen Fundplätzen in der Île-de-France besondere Aufmerksamkeit zu. Dieses Interesse ergibt sich aus der Feststellung, dass die Präventivarchäologie hier nur selten paläolithische Artefakte zutage fördert. Dank der Bemühungen der Akteure der diversen Institutionen wurden zahlreiche Funde freigelegt; zehn paläolithische Fundplätze waren Gegenstand von Ausgrabungen. Die Vorgehensweise und die bedeutendsten Ergebnisse werden hier präsentiert. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählen eine Neudefintion des geomorphologischen, stratigraphischen und chronokulturellen Rahmens der menschlichen Besiedlung vor dem letzteiszeitlichem Maximum. Die gewonnenen Daten ermöglichen darüber hinaus Vergleiche mit in archäologischer Hinsicht reicheren Nachbarregionen wie der Region Hauts-de-France. Nun können Überlegungen bezüglich der Siedlungsdynamik im Maßstab des Pariser Beckens angestellt werden. Die Studie zeigt die zahlreichen Fortschritte bezüglich des Kenntnisstandes der Besiedlung vor dem letzteiszeitlichen Maximum, zudem werden zahlreiche Themen zur Diskussion gebracht, die noch vertieft werden müssen, um die zukünftigen Forschungen zu orientieren.