Dieser Beitrag präsentiert eine Referenzdokumentation für die mittelalterlichen und neuzeitlichen Töpferwerkstätten der Picardie. Er stellt die unterschiedlichen Tongruppen und eine Typologie der Formen dar und präsentiert das regionale Potential. Seit gallo-römischer Zeit ist das Töpferhandwerk in den Dörfern der Region um Beauvais und Noyon ansässig. Zwar werden die meisten Produktionszentren mittelalterlicher und vor allem neuzeitlicher Keramik im Departement Oise lokalisiert, doch daneben verteilen sich, zugegebenermaßen sehr ungleichmäßig, kleinere Werkstätten auf die gesamte Region, insbesondere wurde Soisson (Departement Aisne) eine merowingische Töpferwerkstatt entdeckt. Das Verbreitungsgebiet einiger dieser Produktionen war sehr beschränkt. Am Ende des 12. Jahrhunderts wurden jedoch sehr kunstvolle Produkte (hochverzierte Irdenware aus Noyon und Lacroix-Saint-Ouen) in weiten Teilen der Picardie und möglicherweise noch darüber hinaus vertrieben. Im Spätmittelalter und vor allem in der Neuzeit beliefert Beauvais die Städte der Picardie und der Pariser Umgebung zweifellos mit Tafelgeschirr und Vorratsgefäßen, wobei die Irdenware und die glasierten Gefäße eine besondere Stellung einnehmen.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (donvezservit@wanadoo.fr).