Die Ausgrabungen an der Flurstelle "La Gare’ am Ortsausgang von Braine erstreckten sich über ca. 2,8 Hektar. Auf einer Fläche von 1300 m2 wurde eine mittelalterliche klosterähnliche Anlage mit mehreren Gebäuden freigelegt, darunter ein Vorratsraum und ein Brunnen. Die bedeutendsten Strukturen befanden sich in der Zone 1, dem tiefer gelegenen Teil des erforschten Geländes, wo sich das Regenwasser anstaut. Der Plan der Befunde weist darauf hin, dass die Anlage über das ergrabene Areal hinausreicht. Zur Entwicklung der Anlage gibt es zwar kaum Informationen, doch die stellenweise erhaltenen Laufhorizonte lassen zwei Umgestaltungsphasen erkennen. Die Chronologie basiert hauptsächlich auf Keramikscherben aus dem Schutt des Brunnen und des Vorratsraumes. Diese Indizien weisen auf eine sehr kurze Belegung zwischen Mitte und Ende des 12. Jahrhundert. Traduction : Isa Odenhardt-Donvez (isa.odenhardt@gmail.com).